Ich liebe neue Orte. Ich möchte sie erkunden, spüren, riechen, schmecken – Angst vorm Verlaufen gibt es nicht, es gibt immer eine Möglichkeit wieder umzukehren und nach dem Weg zu fragen.
Bei meinem Auslandssemester im Herbst ist es anders: der Weg ist eingeschlagen, das Zimmer gemietet und im Kopf organisiere ich mir schon, welche Kamera ich mitnehme und wie ich dort wohl am besten einkaufen gehen kann.
Aber war es die richtige Entscheidung für 4 Monate die Heimat zu verlassen?
„Ich könnte das nicht“, schreibt mir eine Freundin. Ihren Freund so lange hier zu Hause zu lassen, niemanden zu kennen und die vertraute Umgebung zu verlassen. Nein, sie würde nie weggehen und all dies erst einmal hinter sich lassen.
„Nein, dieses Seminar bieten wir nur im Wintersemester an“, sagt Frau Professor und für mich bricht die Planung für die Zeit „after Klagenfurt“ zusammen: kein Seminar im Sommersemester für mich – ein zusätzliches Semester, keine Regelstudienzeit? Und was soll ich machen, wenn ich ein Urlaubssemester beantrage? Arbeiten, Praktikum, Aushilfe beim Supermarkt?
„Ich komme dich besuchen!“, kommt von einer anderen Freundin. Und ich denke nur: wenn das mal so einfach wäre: Mit dem Auto braucht man knapp 9 Stunden von hier runter. Mein kleines Zimmerchen, von dem ich hoffe, dass es mir nicht zu leer erscheint und ich kein Heimweh bekomme.. Szenarien spielen sich in meinem Kopf ab.
„Wir holen dich ab im Dezember“, sagt der Freund, den ich wie eine schlechte Freundin hier zurücklasse: auch sich alleine gestellt, niemanden um sich in der kalten Jahreszeit und keine Adventskalender für uns beide. Kann ich das mit mir herumtragen, dass ich mich jetzt schlecht fühle, weil ich mir so rücksichtslos vorkomme? Wie haben das andere Pärchen geschafft?
„Wird es gut gehen?“, frage ich mich. Wird sich die Welt weiter drehen und ich bleibe stehen? Bleibe ich die oder werde ich eine andere werden? Wie stark verändern 4 Monate einen Menschen?
Das wird gut gehen! Auch ich habe keine Regelstudienzeit (andere Gründe, ich weiß) und auch ich war zwischendurch lange weg. Sogar zwei Monate unter der Woche von Freund und Kind. Und ich habe es überlebt. Und diese „Trennung auf Zeit“ bzw. das leben einer Wochenendbeziehung auf Zeit habe ich ganze 6 mal durchgemacht. Dann schaffst du auch diese 4 Monate :*
„Angst vorm Verlaufen gibt es nicht, es gibt immer eine Möglichkeit wieder umzukehren und nach dem Weg zu fragen.
Bei meinem Auslandssemester im Herbst ist es anders“
Aus Erfahrung kann ich sagen: Nein, ist es nicht. Es ist überhaupt nicht anders. Es sind vielleicht keine 40min oder 4 Stunden, die du in die falsche Richtung gegangen bist sondern 4 Monate. Aber es sind NUR 4 Monate – und dann kannst du wieder umkehren und nach dem Weg fragen, wenn es sein muss.
Und ganz ehrlich: 4 Monate gehen soooo schnell rum. Zwei Mal blinzeln und vorbei! Und es wird eine tolle Erfahrung sein – kein Umweg! 🙂 Viel Spaß!
Und nein, es wird nicht so sein, dass die Welt sich weiter dreht und du stehen bleibst. Eher anders rum: Du bewegst dich weiter und daheim bleibt die Welt stehen. Du kommst zurück und merkst, dass daheim alles noch so ist, wie es je war. Und dass man selbst – und auch die anderen glaubt – einfach da weitermachen zukönnen, wo man vorher aufgehört hat. Aber man selbst verändert sich durchaus.
Aber 4 Monate – wie gesagt – sind nicht so lange, wie man vorher glaubt. leider…
Vielen lieben Dank für die Motivation!
Ich freue mich mittlerweile auch schon riesig auf diese Erfahrung!
Hoffentlich klappt es alles super und ich habe viel zu berichten.
Hast du auch schon einmal eine Erfahrung dieser Art gemacht?
Ich war während meines Studiums ein Jahr in Wien, nach Studienabschluss bin ich dann zurück und blieb für 4,5 Jahre. 🙂
Den einen Monat in Florenz kann man kaum reinzählen, denk ich 😀 Obwohl ich da genauso aufgeregt war.
Uiii, ich habe gestern auch schon meinem Freund im Scherz gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich überhaupt zurückkomme nach dem Auslandssemester 😀 Danke dir!
Na, wie ist der Stand? Ging alles schneller als gedacht, oder? 😀
Oh ja! Die Zeit ist total gerast! Jetzt sind es nur noch 3 Wochen und dann ist wieder Heimat angesagt! Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht? Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass ich losgefahren bin 🙂
Hey,hab grade deinen Blog entdeckt, gefällt mir sehr 🙂
Vielleicht intressiert dich ja auch mein Blog http://eminevogue.blogspot.de/
Schau doch einfach mal vorbei, hoffe es gefällt dir. ich freue mich über jeden Follower ♥
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Viele liebe Grüße aus Köln
Emine ♥
Hallo Emine,
gerne schaue ich einmal bei dir vorbei! 🙂
Liebe Grüße aus Dortmund! 🙂
Daniela
liebe daniela, ich kann deine zweifel gut nachvollziehen und sie haben mitgespielt, dass ich mich gegen diese erfahrung entschieden habe. und ich kann dir eins sagen: at the end you regret the chances you didn’t take. 4 monate vergehen so schnell – dein freund und du, ihr seid schon eine weile zusammen, ihr werdet das problemlos verkraften. klar wird es schwer und klar werdet ihr euch verändern, aber es ist immer das, was man draus macht und ich habe soviele paare erlebt, die auslandssemester mit bravour gemeistert haben und die das wirklich gefestigt und bereichert hat. es wird bestimmt toll und die zweifel sind – was ich so mitbekommen hab – ganz normal.