„Es gibt immer ein erstes Mal“
Es ist das gleiche Gefühl wie vor dem ersten Schultag in der Grundschule, an der weiterführenden Schule oder am ersten Tag an der Uni. Ich habe vor 2 Jahren meinen Arbeitsplatz bei einer Bank gekündigt und bin in dieses Abenteuer geraten: Universität!
Am ersten Tag kennst du niemanden, du weißt noch nicht einmal, wo du so genau hin sollst. Im besten Fall hast du dir einen Plan für die Orientierung organisiert und doch stolperst du durch die Gänge, findest die falschen Räume und kommst dir wahnsinnig klein vor in der Welt der Bildung.
Montag, 05.10.: Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass es nun endlich losgeht und es wirklich kein Zurück mehr gibt in den Heimathafen in Dortmund ist schon überwältigend, etwas einschüchternd, aber auch ein gutes Gefühl. So ein Auslandssemester beflügelt natürlich auch zu besonderen Taten und so bin ich tatsächlich über-pünktlich zur ersten Vorlesung des Tages in der Uni: Investition und Finanzierung (ja, ich studiere Wirtschaftswissenschaften, hier heißt es Angewandte Betriebswirtschaft). Ich kann in dem Hörsaal die ersten Vergleiche ziehen, hier Teppichboden, da Kunststoffboden, hier festmontierte Tisch, dort hochklappbare. Fast verpasse ich den Vorlesungs-Start in meiner Gedankenwelt, als es dann auch schon mit Kostenvergleichen und ähnlichem los geht.
Ich bin zu Hause nur Vorlesungen von 90 Minuten gewöhnt und hier kommt direkt eine Hammer-Veranstaltung von 180 Minuten. Willkommen an der Uni, Dani. Der Kopf rattert, der Kopf möchte schlafen. Nach diesen 3 Stunden wünsche ich mir das Ende des Tages herbei, aber es fehlt noch eine Infoveranstaltung von Erasmus bzgl. des Auslandssemesters.
Dienstag, 06.10.: Ich weiß gar nicht mehr, weshalb ich mich für Steuerlehre angemeldet habe. Am Abend vorher heißt es noch „Oh je, ernsthaft? Das willst du hören?“ – und ja, anscheinend will oder muss ich mich mit betrieblicher Steuerlehre beschäftigen. Ein dickes Buch ist die Konsequenz des Tages, der den Anfang der Regenperiode in dieser Woche markiert. Auf dem Rückweg zur Wohnung weichen meine Schuhe immerhin noch nicht durch und so kann ich wenigstens noch mal einen Gang vor die Tür wagen und in den Geschäften bummeln. Mittwoch, 07.10.: Es regnet immer noch. Schon um kurz nach 6 klingelt der Wecker und von draußen drückt der Regen an die Fenster. Na bravo! Die erste Veranstaltung beginnt um Punkt 8 Uhr und ich könnte wieder zurück ins Bett. Um 9 geht’s zurück in die heiligen Hallen der Wohnung mit dem Resultat, dass meine Schuhe durchgeweicht sind und ich am Nachmittag für die nächste Veranstaltung (Recht) andere Schuhe anziehen muss.
Seit gefühlt (auch gezählt) 24 Stunden regnet es in #Klagenfurt. Über schönes Wetter und den #wörthersee hab ich auf dem Blog geschrieben (s. Bio). Wer also etwas anderes sehen möchte als Regentropfen, durchgeweichte Chucks und Regenschirme, der darf sich dort gerne sonnige Fotos anschauen! #urlaub #erasmus #igdaily #gmfgoesaustria #halloherbst Ein von Daniela (@genussmitfernweh.de) gepostetes Foto am
Donnerstag, 08.10.: Der Tag beginnt mit einer Einführungsveranstaltung in die Online-Plattform der Uni – natürlich auf Englisch. Die Leiterin stellt fest, dass ich schon für recht viele Veranstaltungen zugelassen bin – die ersten Zweifel über meine Kurswahl machen sich panikartig breit!
Am Nachmittag plane ich alles für das Wochenende durch und es regnet nicht mehr so stark.
Freitag, 09.10.: Mein freier Tag in der ersten Uni-Woche. Es hält den Paketboten jedoch nicht davon ab mich noch vor 8 Uhr aus dem Bett zu klingeln. Der Blick aus dem Fenster beschert endlich wieder gutes Wetter! YEAH! Zu Fuß geht es in die Stadt, ein wenig bummeln und die noch nicht entdeckten Attraktionen Klagenfurts suchen. Nach der Erfahrung mit den eingeweichten Schuhen habe ich mir nun neue gekauft, die hoffentlich auch gegen den ersten Schnee ankämpfen können!
Wochenende:
Nun, entgegen meiner ganzen Hoffnungen ist der Regen zurück und hält bis Sonntagnachmittag gut durch! An Einkaufen ist auch nicht zu denken, da in Kärnten am 10.10. Nationalfeiertag ist und ich schon am Freitag den Wochenendeinkauf erledigt habe. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als die Uni-Sachen nachzuarbeiten und für euch diverse Beiträge vorzubereiten.
Das obligatorische Wochenvideo:
Möge das Wetter in der nächsten Woche besser werden!
Gelerntes: Woran man im Auslandssemester an der Uni denken sollte
Es sind alles nur Studenten. Wenn du eine Frage hast, dann frag. Beim Verlaufen entdeckt man neue Räume und Wege – das kann auch durchaus praktisch sein.
Meine bisherigen Wochenberichte findest du hier:
* Klagenfurt erkunden
* Wie alles begann in Kärnten
ja, der herbst ist voll und ganz bei uns angekommen und zeigt sein wirklich unschönstes gesicht. wie schön, bei deinem spaziergang dabei sein zu können und deine neuen schuhe hättest du uns durchaus zeigen können 🙂
Oh, ja. Bei meinem ersten Tag an der Uni musste ich auch dauernd Leute anhalten und fragen, wo es denn jetzt zum Audimax geht. Jetzt bin ich Expertin.^^ Das wirst du auch noch werden. 😉
Wieso hast du Panik wegen deiner Kurswahl? Denkst du, dass du zu viel oder zu wenig gewählt hast?
Ja, mich hat’s etwas geschockt, dass die anderen hier anscheinend kaum Kurse belegen und ich eben so eine Masse. Mittlerweile hat es sich gelegt, aber viele Sachen überschneiden sich immer noch – sehr schade 🙁 Man muss halt irgendwie viel mehr nacharbeiten, als wenn man überall präsent sein kann… Na ja 🙂 Es wird schon noch werden! 🙂